Artikel Atellierbesuch 2020

Rheinische Post vom 9.1.2020

Zu Besuch bei Marlene Dammers:
Malereimit offenem Ende

Mönchengladbach. Marlene Dammers Bilder strahlen bevorzugt kraftvolle Lebensenergie und Spontaneität aus. Die Künstlerin experimentiert häufig mit Materialien, die ihr begegnen – oft in Kombination mit Malerei.
 

Von Angela Wilms-Adrians

Nicht die langsam trocknende Ölfarbe, sondern Acryl kommt Marlene Dammers Wesen am ehesten entgegen. Bei dieser Wahl muss sie nicht abwarten. Hier kann sie über bereits Gemaltes schnell „drüber gehen“. Sollte doch etwas verwischen, reagiert sie spontan und bezieht dergleichen Nebenwirkungen künstlerisch ein. Diese Freiheit ist der Mönchengladbacherin wichtig, wenn sie zur Musik malt und in Performances mit anderen Künstlern mitwirkt. „Ich lasse mich total darauf ein. Nicht eine Musikrichtung, sondern Musik an sich macht etwas mit mir“, sagt Dammers. Im Ergebnis spiegelt ihr raumgreifender, gut sichtbarer Malgestus bevorzugt auf großflächigen Leinwänden Bewegung als eines ihrer Hauptthemen. „Die Bewegung hat immer auch mit meiner Befindlichkeit zu tun. Bin ich steif, ist das Thema weg. Ich muss also sehen, dass ich in Bewegung bleibe“, sagt die 69-Jährige.

Sie hat immer schon gerne gemalt und sei in den Beruf „hineingewachsen“. Fasziniert von kunsthistorischen Themen habe sie sich während der Gymnasialzeit entschieden, Malerin zu werden. Sie studierte Kunst an der PH Aachen und – unter dem Eindruck der väterlichen Sorge ob der Berufswahl – auch Pädagogik auf Lehramt. „Ich habe gerne mit Kindern gearbeitet. So haben sich die Bereiche bei mir ineinander verwoben und gegenseitig befruchtet“, sagt sie rückblickend.

 

Ein Künstlerleben

Geboren 1950 in Düren

Studium 1969 – 1972 an der PH Aachen bei Joachim Bandau. Hauptfach Kunst.

Ausstellungen: 2019/20 in der Reihe „Kunst im Rathaus“.

2017 „flüchtiger Moment“, Foyer der NEW Hauptverwaltung.

2015 „Kinder von Auschwitz“, BIS-Zentrum, im Rahmen der Jüdischen Kulturtage.